Bei Menschen mit einer Depression ist ein bestimmter Bereich im Gehirn stark vergrößert - und zwar um durchschnittlich 73 Prozent.
Ein internationales Forschungsteam hat Hirnscans von gesunden Menschen und Menschen mit Depression verglichen. Dabei fiel auf, dass bei Patientinnen und Patienten mit einer Depression das sogenannte frontostriatale Salienz-Netzwerk vergrößert war. Dieses Netzwerk ist wichtig, um Reize in der Umgebung wahrzunehmen. Wenn es vergrößert ist, haben benachbarte Hirnareale entsprechend weniger Platz.
Die Forschenden vermuten im Fachjournal Nature, dass diese neuronalen Veränderungen mit den Symptomen von Depressionen zusammenhängen und diesen vorausgehen. Hirnscans von 57 Kindern zeigen nämlich, dass dieses Netzwerk in ihrem Gehirn schon vergrößert war, Jahre bevor sie erste Symptome einer Depression zeigten. Es ist aber unklar, ob sich dieser Nachweis eignet, um Depressionen in Zukunft vorhersagen zu können.
Die Forschenden hoffen aber, dass die Erkenntnisse zukünftig helfen, individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Sie gehen außerdem davon aus, dass viele Menschen es beruhigend finden werden, dass es etwas Identifizierbares im Gehirn gibt, das mit ihrer Depression in Verbindung steht.