Wer von einem Krieg besonders profitiert, verhält sich auch besonders aggressiv.
Das kennen wir aus Konflikten, in denen zum Beispiel Privatfirmen engagiert sind. Ein Forscherteam aus Köln, Marburg und Toulouse in Frankreich hat es jetzt auch in einem Verhaltensexperiment nachgewiesen.
Die Wissenschaftler haben mit etwa 200 äthiopischen Halbnomaden ein Rollenspiel gemacht. Die Äthiopier gehörten zu drei Gruppen, zwei sind seit langem verfeindet, mit der dritten Gruppe haben die anderen friedliche Handelsbeziehungen. All das spielte aber eine untergeordnete Rolle bei der Austragung von Konflikten.
Entscheidend ist, wie die Beute aufgeteilt wird
Entscheidender war, wie eine mögliche Beute aufgeteilt werden sollte. Sollte dies zu gleichen Teilen geschehen, wählten alle Teilnehmer eher defensive Strategien - unabhängig vom historischen Konflikt. Wenn aber einige mehr profitierten, dann verhielten die sich auch besonders aggressiv. Das, so die Forscher, reiche oft aus, um eine Spirale von Gewalt und Gegengewalt in Gang zu setzen.
Die Studie wurde in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour“ veröffentlicht.