Sie haben eine Methode entwickelt, um Wasser aus der Luft zu gewinnen, 24 Stunden am Tag, ohne Energieverbrauch. Der neuartige Wasserspender besteht aus einer speziell beschichteten Glasscheibe, die nicht nur die Sonneneinstrahlung reflektiert, sondern auch die eigene Wärme abgibt, so dass sie 15 Grad Celsius kälter ist als die Luft drumherum. Dadurch kondensiert an der Unterseite der Glasscheibe die Luftfeuchtigkeit zu Wasser, genauso wie es im Winter bei schlecht isolierten Fenstern passiert. Die Unterseite der Scheibe ist ebenfalls speziell beschichtet, so dass das Wasser von alleine abläuft. Dadurch braucht die ganze Anlage keinerlei Energiezufuhr.
Entscheidend ist außerdem ein spezieller, kegelförmiger Strahlenschutz. Er lenkt die Wärmestrahlung der Atmosphäre ab und schützt die Glasscheibe vor Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig lässt er die Wärme, die die Scheibe abgibt, passieren und unterstützt so den Kühleffekt. Bei Tests auf dem Dach der Hochschule in Zürich produzierte die Anlage mindestens doppelt so viel Wasser wie die besten bisher bekannten passiven Systeme.
Wasser aus der Luft
Die Forschenden gehen davon aus, dass sich unter idealen Bedingungen 53 Milliliter pro Stunde und Quadratmeter Scheibenfläche gewinnen lassen. Das Maximum, das physikalisch möglich ist, liege bei 60 Millilitern.
Bisher wird Trinkwasser in trockenen Regionen oft durch Entsalzung von Meerwasser gewonnen oder im Landesinnern durch Kondensation, indem man die Luft abkühlt. Beides braucht aber viel Energie. Eine sogenannte passive Kondensation spart zwar Energie, indem man die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht ausnutzt. Das funktioniert aber nicht, wenn die Sonne scheint, weil dann das Wasser gleich verdunstet.