Ein Kommunikationswissenschaftler der Pennsylvania State University hat die Rolle von Social Media genauer beleuchtet. Er beschreibt in seinem Buch unter anderem, wie sich der Prozess des Kennenlernens verändert hat. Er nennt drei übliche Möglichkeiten: Erstens: das direkte Gespräch, zweitens: andere Menschen über die Person ausfragen, und drittens: beobachten, wie sich die Person anderen gegenüber verhält. Durch Social Media ist laut ihm außerdem die Möglichkeit der gezielten Recherche dazu gekommen: Im Netz kann man schauen, welche Vorlieben, Freunde oder Bekannte jemand hat und welche Fotos jemand teilt.
In der Berufswelt sei diese vierte Strategie für viele Arbeitgeber mittlerweile Routine: Vor dem Bewerbungsgespräch werden erst mal die Profile eines Bewerbers oder einer Bewerberin gecheckt.
Der Forscher weist außerdem darauf hin, dass Social Media die Gruppenkommunikation stark vereinfacht hat. Außerdem habe sich die Art der Kommunikation in der Onlinewelt verändert. Wer sich dort mit einem Fremden austausche, stelle direktere Fragen und verrate auch mehr über sich - als Ausgleich dafür, dass Kommunikation über Körpersprache wegfällt.