Klima

Nord- und Südhalbkugel unterscheiden sich deutlicher als gedacht

Wenn es um Daten zum Klimawandel der letzten Jahrhunderte geht, ist die Südhalbkugel bis jetzt eher unterrepräsentiert - und das führt zu Verzerrungen.

Das kritisieren Schweizer Forscher der Universität Bern. Gemeinsam mit internationalen Kollegen haben sie sich deshalb in den letzten Jahren daran gemacht, diese Einseitigkeit zu beheben. Dabei wurden Klimadaten von über 300 verschiedenen Punkten zusammengetragen - verteilt auf die Ozeane und auf alle Kontinente der Südhalbkugel. Die Wissenschaftler fanden die Informationen zum Beispiel in Baumrinden, Korallen oder Tropfsteinen. Daraus bestimmten sie die Jahresmittelwerte der Temperaturen über die letzten 1000 Jahre.

Die Forscher stellten fest: Nord- und Südhalbkugel unterscheiden sich klimatisch viel stärker als vorher angenommen. Nur zwei Mal im gesamten letzten Jahrtausend traten gleichzeitig extreme Temperaturen auf: In der weltweiten Kälteperiode im 17. Jahrhundert und während des jetzigen Klimawandels seit den 70er Jahren. Ansonsten gab es immer wieder Zeiten, in denen sich die eine Halbkugel erwärmte und die andere abkühlte.

Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change"