"Panikmache haben wir nicht gefunden."
Das schreibt ein vierköpfiges deutsches Forschungsteam von der Uni Münster und der LMU München zu der Frage, wie klassische Nachrichtenmedien über die Corona-Pandemie berichtet haben. Dafür hat es knapp 20.000 Facebook-Posts zu Corona untersucht. Sie stammten von rund 80 Nachrichtenmedien, von Anfang Januar bis Ende März.
Kritiker, auch Kommunikationsforschende, haben den Massenmedien zum Teil "Schnappatmungs-Journalismus" vorgeworfen und zu wenig Kritik an politischen Entscheidungen. In der noch nicht begutachteten Studie steht dagegen, man habe in den Posts keine umfassenden Tendenzen zu unkritischer oder hysterischer Berichterstattung gefunden. Die Corona-Posts seien zwar im Ton negativer gewesen als die zu anderen Themen - aber in eher geringem Maß. Am häufigsten wurden laut der Analyse die Bundeskanzlerin, der Bundesgesundheitsminister und der US-Präsident genannt - daneben seien aber auch viele andere zu Wort gekommen. Insgesamt seien die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet worden.