Eine Studie aus den USA zeigt auf, wie weitreichend die Zusammenhänge sein könnten. Die These: Ein Rückgang bei Fledermäusen hat in einigen Bezirken dazu geführt, dass dort die Säuglingssterblichkeit stieg. Das liegt laut den Forschenden an einer Kettenreaktion: Die Fledermäuse sterben vermehrt an einer eingeschleppten Pilzkrankheit. Dadurch gibt es weniger Fledermäuse, die Schädlingsinsekten fressen könnten, und die Landwirtschaft setzt mehr Insektizide ein, um die Erträge gleich hoch zu halten.
In den Bezirken mit erhöhtem Insektizid-Einsatz gab es einige Zeit später deutlich mehr tote Babys. Außerdem sanken die Einnahmen in der Landwirtschaft nach dem Ausbrechen der Fledermaus-Krankheit um fast 30 Prozent.
Fachleute, die nicht an der Studie beteiligt waren, bewerten die Ergebnisse unterschiedlich. Einige sagen: Die Untersuchung zeigt, wie groß der Beitrag der Biodiversität für die Gesundheit und eine gewinnbringende Landwirtschaft ist. Andere sind aber auch skeptisch, ob sich die deutlich erhöhte Kindersterblichkeit wirklich so einfach durch den Einsatz der Insektizide erklären lässt.