Im Nordosten von Indien haben die Behörden mehr als 4800 Menschen festnehmen lassen, im Zusammenhang mit Kinderehen.

Knapp ein Zehntel von ihnen wurde bei einer einzelnen Razzia in Assam gefasst. Festgenommen wurden auch Eltern der Verheirateten und Standesbeamte, die das beurkundet hatten. Der Bundesstaat geht seit knapp zwei Jahren gegen Kinderehen vor. Der Regierungschef hatte im Wahlkampf versprochen, Kinderheiraten bis 2026 vollständig zu unterbinden.

Seit der Jahrtausendwende werden in Indien zwar immer weniger solcher Ehen geschlossen, und offiziell sind sie auch verboten - trotzdem gibt es das noch oft. Für die verheirateten Kinder und Jugendlichen hat es schlimme Folgen, so verheiratet zu werden. Viele Mädchen brechen zum Beispiel ohne Schulabschluss ab und bleiben damit ohne Ausbildung.

Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef schätzt, dass weltweit etwa 640 Millionen Mädchen und Frauen gibt, die vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet wurden.