Bei der Partnerwahl gilt der Geruch als sehr wichtig: Wer sich gut riechen kann, passt auch gut zueinander – dieser Zusammenhang ist zumindest im Tierreich gut belegt.

Biologisch lässt sich das so erklären: Der attraktive Körpergeruch sorgt dafür, dass sich Partner mit möglichst unterschiedlichen Immun-Genen zusammentun. Das sorgt beim Nachwuchs für ein starkes Immunsystem.

Bei Menschen spielt der Geruch aber laut einer neuen Studie keine so große Rolle – zumindest wenn es um die Partnerwahl für langfristige Beziehungen geht. Ein Wissenschaftsteam hat sich die Erbgut-Daten von fast 3.700 deutschen Ehepaaren angesehen. Dabei waren die Unterschiede bei den Immun-Genen nicht größer als bei einer Kontrollgruppe, in der Paare zufällig zusammengestellt wurden. Auch die Annahme, dass hormonelle Verhütung, also zum Beispiel die Pille, den Geruch beeinflusst, ließ sich nicht nachweisen.

Was das Immunsystem des Nachwuchses angeht, gibt es übrigens Entwarnung. Laut der Untersuchung waren die Kinder der Ehepaare mit ähnlichen Immungenen nicht deutlich häufiger krank als von Eltern mit stark unterschiedlichen Immungenen. Die Forschenden sagen, dass das auch an der Migration liegt. Die Durchmischung des Gen-Materials seit Generationen hat wohl dafür gesorgt, dass es genügend Vielfalt bei den Immun-Genen gibt.

In früheren Studien stuften Testpersonen Duftproben als attraktiver ein, wenn sich der "Immungeruch" stark vom eigenen unterschied. Und eine Studie mit rund 250 Paaren zeigte, dass diejenigen mit geringen Unterschieden bei den Immungenen, den Geruch ihres Partners weniger attraktiv fanden und sexuell weniger zufrieden waren.