In den ersten drei Lebensjahren lernt unser Gehirn unglaublich viel. Aber warum können wir uns an unsere früheste Kindheit kaum erinnern?

Dieses Rätsel hat sich ein Forschungsteam aus den USA genauer angeschaut. Die Forschenden wollten wissen, ob es daran liegt, dass Babys und Kleinkinder vielleicht noch gar keine Erinnerungen bilden können. Sie haben 26 Babys im Alter zwischen vier Monaten und zwei Jahren Bilderpaare gezeigt, jeweils ein neues und eins, das sie schon mal gesehen hatten. Wenn die Kinder dem bekannten Bild mehr Aufmerksamkeit schenkten, werteten die Forschenden das als Zeichen für ein Erinnern.

Dabei zeigte sich auch eine verstärkte Aktivität in einer Hirnregion, die für das Erinnern zuständig ist. Diese Aktivität gab es allerdings erst bei Kindern, die schon etwa ein Jahr alt waren. Die Forschenden schließen daraus, dass wir ab diesem Alter in der Lage sind, Erinnerungen zu formen. Dass Erlebnisse aus der frühen Kindheit meistens trotzdem im Gedächtnis fehlen, muss laut den Fachleuten also daran liegen, dass wir die Erinnerungen einfach nicht mehr abrufen können.

Warum das so ist, muss noch erforscht werden. Was laut den Forschenden aber klar ist: Frühkindliche Erlebnisse werden vom Gehirn aufgenommen und wirken ein Leben lang nach. Deshalb sollte man traumatische Erfahrungen unbedingt von Kindern fernhalten.