Henderson Island ist der Inbegriff der einsamen Insel.
Sie ist unbewohnt, liegt mitten im Südpazifik und zum nächsten Kontinent müsste man erstmal über 5000 Kilometer rudern.
Trotzdem haben Menschen hier ihre Spuren hinterlassen, und zwar in Form von Plastikmüll. Forscher aus Australien und Großbritannien haben die Strände von Henderson Island untersucht. Sie schätzen, dass auf der Insel insgesamt rund 17 Tonnen Plastik angeschwemmt wurden. Pro Quadratmeter fanden sie teilweise fast 5000 Plastikteile in einer Tiefe bis zu zehn Zentimetern. Mit dabei war alles von kleinen Krümeln bis hin zu Kanistern und alten Fischernetzen. Damit sind die Strände auf Henderson Island stärker verschmutzt als irgendwo sonst auf der Welt. Dabei gehört die Insel zum Unesco-Welterbe - und zwar eigentlich wegen ihrer Schön- und Unberührtheit.
Die Forscher schreiben, solche abgelegenen Orte seien quasi die Mülltonnen der Welt: Weil es keine Menschen gibt, die den Abfall wegräumen, sammelt er sich an den Stränden. Einsame Inseln könnten deshalb zeigen, wie sich die Menge an Plastikmüll in den Ozeanen mit der Zeit verändert.