Ein Forschungsteam aus Deutschland hat eine Idee, wie Häuser besser gekühlt werden könnten - und zwar mit einer nassen Haut.

Diese Erfindung einer Architektin der Uni Stuttgart heißt Hydroskin. Die Haut kommt an Fassaden dran und ist aus einem neuen Material gefertigt, das gezielt Wasser aufsaugt und speichert. Das Material ist leicht, biegsam, besteht aus mehreren Textillagen und Membranen und sieht dann aus wie extra Fenster. Wenn es regnet, bleibt darin Wasser hängen - was auch für weniger Überschwemmung der Kanalisation sorgen soll. Das Wasser kann auch über Rohre ins Haus geleitet und genutzt werden. Bei Hitze kann es aus der Fassade verdunsten und so das Gebäude und die Umgebung kühlen. Als weiteres Gimmick kann Hydroskin auch bedruckt werden - um Gebäude ganz individuell zu gestalten.

Wenige Quadratmeter kühlen wie Klimaanlage

Laut dem Entwicklungsteam können rund sechs Quadratmeter Hydroskin so gut kühlen wie eine Klimaanlage. Nach Laborversuchen macht die Uni Stuttgart jetzt Freiluftversuche und baut zwei Stockwerke eines Testhochhauses damit aus.

Besonders für Hochhäuser soll Hydroskin geeignet sein. Idealerweise könnten auch ältere Häuser oder Container mit der wasseraufsaugenden Gebäudehaut ausgerüstet werden. Ein Quadratmeter davon soll vermutlich mehrere Hundert Euro kosten.

Die Gebäudehaut basiert auf der Idee der Schwammstadt: Dabei geht es um die Fähigkeit einer Stadt, ein Zuviel an Wasser aufzusaugen, dieses Wasser wie einen Schwamm zu speichern und es dann durch ⁠Verdunstung oder Versickerung verzögert wieder abzugeben.

Um diese Wasser-Hauswand geht es auch in der neuen Folge unseres Podcasts Update Erde.