Die Bemühungen sind gut und schön, aber der einzige Weg, die Korallenriffe zu retten, ist, die globale Erwärmung zu stoppen.

Mit diesem Statement melden sich Meeresforscher im Fachmagazin Nature zu Wort. In einer aktuellen Studie wollten sie wissen, ob irgendeine Maßnahme, das Great Barrier Reef vor Australien zu schützen, etwas gebracht hat. Das große Riff hat in den vergangenen Jahren insgesamt drei Hitzeschübe erlebt, der letzte und schwerste war vergangenes Jahr. Die steigende Temperatur führt dazu, dass die Korallen ausbleichen und absterben.

Kerstin Ruskowski, DRadio Wissen
"Durch den Klimawandel werden die Meere andauernd wärmer – zwar nicht kontinuierlich, sondern in einzelnen Wellen. Die kommen in immer kürzeren Abständen vor – und sind auch jedes Mal intensiver, also wärmer."

In ihren Untersuchungen stellten die australischen Forscher fest: Wenn das Riff erhöhten Temperaturen ausgesetzt ist, dann ist es egal, ob die Wasserqualität gut oder schlecht ist, ob es ein Fischfangverbot gibt oder nicht - die Korallen bleichen aus. 


Eine Unterwasseraufnahme vom Great Barrier Reef in Australien. Zu sehen sind abgestorbene, graue Korallenbänke.
© dpa
Eine Unterwasseraufnahme vom Great Barrier Reef in Australien. Zu sehen sind abgestorbene, graue Korallenbänke.

Die Forscher sagen: Das ist ein Weckruf. Man habe gehofft, dass lokale Maßnahmen etwas bringen würden. Sie hätten aber keinen Beweis dafür gefunden. Und sie sagen: Im Norden sind schon hunderte Riffe abgestorben und die nächste Unterwasser-Hitzewelle hat gerade begonnen.

"Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss: Wir können die Korallen nur vor dem Absterben retten, wenn wir so schnell wie möglich den Klimawandel in den Griff bekommen."
Kerstin Ruskowski, DRadio Wissen