Soll der Ehemann schneller ins Jenseits geh'n, dann greife zu Arsen. Das Halbmetall hat eine lange Erfolgsgeschichte als Gift hinter sich. Allerdings können die Menschen in manchen Weltregionen Arsen gut abbauen, dank eines Enzyms.

Denn in ihren Ländern kommt man um das Gift kaum herum. So enthält das Wasser In Indien und Bangladesch zum Teil sehr viel Arsen und vergiftet beim Kochen den Reis. Auch in Chile, in der Atacama-Wüste, enthält das Quellwasser hundert Mal mehr Arsen, als die Weltgesundheitsorganisation für ungefährlich hält. Eigentlich müssten die Bewohner dort schwere Durchblutungsstörungen und Tumoren bekommen. Tun sie aber nicht.

Um herauszufinden warum, haben chilenische Forscher eine Ortschaft mit hochbelastetem Wasser mit einem Dorf mit sehr niedrigen Arsen-Werten verglichen. Das Ergebnis steht im American Journal of Physical Anthropology: Im Arsen-Gebiet besaßen zwei Drittel der Einwohner ein bestimmtes Enzym, das Arsen zerlegt, sodass es über die Nieren abgebaut werden kann. Im Arsen-freien Gebiet waren es weniger als zehn Prozent. Im Laufe der 7.000 Jahre, die die Chilenen mit Arsen-Wasser leben, hat sich ihr Körper offenbar darauf eingestellt.