Sie konnten wohl mit Feuerstein Feuer machen, kümmerten sich um pflegebedürftige Familienmitglieder und machten vielleicht auch schon sehr früh Kunst. Jetzt kommt ein neuer Fund dazu: eine raffinierte Klebstoff-Werkstatt. Das Team hinter einer Studie im Fachjournal "Quaternary Science Reviews" hat die 65.000 Jahre alte Brenn-Anlage in einer Höhle in Gibraltar genauer untersucht.
Die Forschenden haben mit Analysen und experimenteller Archäologie belegt, dass die Neandertaler dort gezielt mit Feuergruben aus Pflanzen Pech produzieren konnten. Das diente in der Steinzeit als Kleber, zum Beispiel, um Steinspitzen an einem Holzspeer zu befestigen. Um Pech zu gewinnen, mussten die Neandertaler die passende Feuer-Temperatur erzeugen können und sich auch damit auskennen, wie viel Luft-Sauerstoff im Spiel sein darf. So eine Pech-Werkstatt ist also ein klares Zeichen für Cleverness und Fachwissen der damaligen Urmenschen.