Bei Menschen, die an einer schweren Depression erkranken, verändert sich oft auch das Essverhalten.

Einige haben kaum noch Appetit, andere berichten von Heißhunger-Attacken. Ein Forschungsteam, darunter auch Fachleute aus Tübingen und Bonn, hat untersucht, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Depressionen und dem Interesse an bestimmten Lebensmitteln. Sie haben Tests mit insgesamt 117 Menschen gemacht: Die eine Hälfte hatte eine diagnostizierte Depression, die andere galt als gesund.

Die Forschenden stellten fest: Menschen mit Depressionen haben generell weniger Appetit als gesunde - und sie haben vor allem weniger Interesse an Lebensmitteln mit viel Fett oder vielen Proteinen. Sie bevorzugen stattdessen Kohlenhydrate, oft auch Süßigkeiten. Die Forschenden schreiben, dass sie Hinweise dafür gefunden haben, dass bei Depressiven die Signalverarbeitung zwischen Gehirn und Darm gestört ist. Sie schlagen vor, bei der Behandlung von Depressionen mehr die Ernährung und Verdauung in den Blick zu nehmen.