Erstgeborene bewerben sich mit höherer Wahrscheinlichkeit für Studienfächer wie Medizin, Naturwissenschaften oder Ingenieurwesen als ihre jüngeren Geschwister.
Das hat der Brite Kieron Barclay vom Rostocker Max-Planck-Institut für demografische Forschung zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Stockholm herausgefunden. Barclay ist der Frage nachgegangen, warum Erstgeborene langfristig mehr Geld verdienen als ihre später geborenen Geschwister. Dazu griff er auf Daten von 146.000 Studenten und Studentinnen aus dem schwedischen Melderegister zurück.
Der Forscher berichtete im Deutschlandfunk über die Ergebnisse. Demnach neigen später geborene Geschwister eher zu Studiengängen wie Wirtschaft, Kunst, Journalismus oder Lehramt. Die Wahrscheinlichkeit der Zweitgeborenen, beispielsweise Kunst zu studieren, ist um 27 Prozent höher als die des ersten Kindes. Das ist auch unabhängig vom Geschlecht der Geschwister. Die Chancen, dass Drittgeborene Medizin oder Ingenieurwissenschaften studieren, waren laut der neuen Studie des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung um 54 Prozent geringer als bei ihrem ältesten Bruder oder ihrer ältesten Schwester.
Warum die Erstgeborenen sich statistisch häufiger für ein Studium entscheiden, das später ein höheres Einkommen verspricht, ist noch nicht bekannt. Möglicherweise spielten die Ambitionen der Eltern eine Rolle.