In der Wüste leben die schnellsten Ameisen der Welt. Wegen ihres glänzenden Körpers heißen sie Silberameisen.
Sie flitzen über den heißen Sandboden, um Tiere zu essen, die die Hitze nicht überlebt haben. Ein Forschungsteam der Universität Ulm wollte die Geschwindigkeit genauer messen und hat Kameras aufgebaut, die die Ameisen gefilmt haben. Außerdem nahmen die Forschenden ein paar der Insekten mit nach Deutschland, um sie genauer zu untersuchen und zu schauen, ob sie bei kühleren Temperaturen genauso schnell rennen.
Schnell trotz kurzer Beine
Die Forschenden haben gemessen, dass die schnellste Silberameise mehr als 85 Zentimeter pro Sekunde zurücklegen konnte (0,855 m/s). Das ist pro Sekunde 108 mal ihre eigene Körperlänge.
Die Forschenden haben festgestellt, dass die Silberameisen kürzere Beine haben als andere Wüsten-Ameisenarten - und trotzdem schneller sind. Das liegt daran, dass sie die Beinchen extrem schnell schwingen können. Pro Sekunde schafften sie fast 50 Schritte.
Am schnellsten waren die Tiere, wenn es richtig heiß war, also der Boden ungefähr 60 Grad Celsius heiß war. Im Labor in Deutschland, beim Test bei 10 Grad, waren sie deutlich langsamer. Die Hitze trägt also zur Geschwindigkeit bei. Denn auch die Silberameise verträgt Hitze nur bis zu einem gewissen Grad. Ihre Körpertemperatur darf 53 Grad Celsius nicht übersteigen. Also muss auch sie so schnell wie möglich wieder aus der Wüstensand-Hitze raus.