Seit Ende des 19. Jahrhunderts dürfen Frauen in Europa Medizin studieren - wieder müsste man eigentlich sagen.

Denn auch im Mittelalter gab es schon Ärtzinnen. Viele von ihnen hatten an der Schule von Salerno in Süditalien studiert. Im Laufe der Jahrhunderte verschwanden Ärztinnen aber offiziell aus der Medizin, oft wurden sie als Hexen verfolgt. Eine Historikerin der Uni Florenz beschreibt im Wissenschaftsportal The Conversation, wie es dazu kam.

Ein wichtiger Auslöser war, dass ab dem 14. Jahrhundert Ärzte und Ärztinnen mehr und mehr eine offizielle Zulassung brauchten - von der Uni Paris zum Beispiel. So ein Diplom wurde aber Frauen oft gar nicht ausgestellt. Viele Prozessakten aus dem Mittelalter zeigen, dass Frauen ohne ein offizielles Diplom das Praktizieren von Medizin verboten wurde. Daran - und auch an der Verfolgung der Frauen - hatte laut der Historikerin auch die Kirche ihren Anteil: Der damalige Papst Johannes XXII warnte davor, dass Frauen, die medizinisch tätig waren, in Wirklichkeit Hexerei betreiben würden.

Trotz der Gefahr gab es aber wohl auch Ausnahmen: Zum Beispiel praktizierten Frauen als Ärztinnen an der Seite ihres Vaters oder Ehemanns.