Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Studie mit dem Leipziger Thomanerchor. Die Idee dafür kam von einem früheren Mitglied: Er hatte das Gefühl, dass sich der Gesang der Jungen kaum wahrnehmbar änderte, wenn im Publikum Mädchen saßen. Daraufhin ließen die Forschenden den Chor vor verschiedenem Publikum singen: einmal rein männlich und einmal mit einer Gruppe Teenager-Mädchen in der ersten Reihe. Die Sänger hatten selbst das Gefühl, dass sie vor den Mädchen besser gesungen hatten - und das belegte auch die akustische Auswertung.
Dabei zeigte sich, dass die ältesten Jungs mit den tiefsten Stimmen - also im Alter zwischen 16 und 19 Jahren - für die Mädchen eine bestimmte Frequenz in ihrem Gesang verstärkten. Dadurch klang der etwas strahlender. Das wurde auch von Testhörerinnen und -Hörern der Aufnahmen wahrgenommen - aber nur die Hörerinnen bevorzugten diesen Gesang mit Extra-Boost.
Laut den Forschenden ist dieser Effekt vermutlich eher unterbewusst und wird auch nicht von allen Menschen wahrgenommen. Die Studie ist im Fachmagazin Biology Letters erschienen.