Die menschliche Nase ist besser als ihr Ruf. 

Ein Neurologe der US-amerikanischen Rutgers Universität schreibt im Fachmagazin Science, dass die menschliche Nase unterschätzt wird. Er hat viele Studienergebnisse zusammengefasst und kommt zu dem Schluss: Menschen haben sehr feine Nasen und können manche Düfte sogar besser riechen als Hunde oder andere Tiere.

Anna Beerlink, Deutschlandfunk Nova
"Es kommt eben immer drauf an, WAS wir erschnuppern sollen. Man könnte auch sagen: Hundepipi ist jetzt nicht gerade unsere Spezialität. Aber dafür wäre ein Hund wohl bei Wein viel schlechter als zum Beispiel ein Sommelier."

Der US-Neurologe schreibt, dass ein französischer Forscher (Paul Broca) im 19. Jahrhundert festgestellt hat, dass das Riechzentrum des Menschen im Gehirn im Verhältnis kleiner ist als das von Mäusen. Daraus habe sich dann das Vorurteil entwickelt, dass der menschliche Geruchssinn unterentwickelt sei. Das sei aber ein Mythos. 

Andere Forscher sagen: Der Neurologe hat recht. In der Wissenschaft sei das schon bekannt, bei der Allgemeinheit sei das aber noch nicht richtig angekommen.

"Wir haben zwar im Vergleich zu anderen Lebewesen zwar eher wenig Geruchs-Rezeptoren – aber wahrscheinlich kann unser Gehirn die Signale, die die empfangen, besser und genauer interpretieren als andere."
Anna Beerlink, Deutschlandfunk Nova