Einem Team unter Leitung der chinesischen Fudan-Uni in Shanghai ist jetzt wohl ein wichtiger Erfolg gelungen: Es hatte sechs gehörlose Kinder mit einer Gentherapie behandelt. Jetzt berichtet das Team, dass fünf der Kinder hören und sprechen können.
Bei den Kindern ist ein Gen defekt, das ein für das Hören wichtiges Protein regelt. Die Forschenden haben eine gesunde Version des Gens in ein harmloses Virus eingebaut und das einmalig ins Innenohr injiziert. Die Kinder wurden danach sechs Monate lang beobachtet. Bei fünf von ihnen konnte laut dem Forschungsleiter inzwischen ein Hörvermögen zwischen 60 und 70 Prozent hergestellt werden.
Langzeit-Erfolg noch unklar
Ähnliche Erfolge hatten vor Kurzem schon zwei andere Forschungsteams gemeldet. Es ist allerdings unklar, wie lange der Therapie-Erfolg anhält. Außerdem gibt es ethische Bedenken, in das Erbgut von Menschen einzugreifen - vor allem, wenn es sich nicht um lebensbedrohliche Erkrankungen handelt.
An der behandelten Form von Gehörlosigkeit leiden etwa zwei bis acht Prozent aller Gehörlosen. Sie wird bis jetzt normalerweise mit einem Implantat korrigiert.