Gendern und gendergerechte Sprache wird von vielen Menschen in Deutschland kritisch gesehen.

Einer der Kritikpunkte ist, dass Texte dadurch länger und komplizierter werden. Dem widerspricht ein Forschenden-Team des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache. Laut seiner Studie müsste im Durchschnitt nicht mal jedes hundertste Wort geändert werden, um gendersensibel zu formulieren.

Die Forschenden sagen, dass viele geschlechterneutrale Änderungen die Texte auch nicht länger machen würden. Männliche Bezeichnungen wie Lehrer oder Forscher könnten einfach durch geschlechtsneutrale Begriffe wie Lehrkraft oder Forschende ersetzt werden.

Für ihre Studie, die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, haben die Forschenden etwa 260 Texte ausgewertet, die zwischen 2006 und 2020 geschrieben wurden, unter anderem von der Nachrichtenagentur dpa, der Frauenzeitschrift Brigitte und dem Magazin ZeitWissen. In den meisten Texten wurden vor allem männliche Bezeichnungen genutzt - außer in den "Brigitte"-Artikeln.