Noch immer sind in Deutschland Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege vor allem Frauensache - auch wenn die Frauen arbeiten gehen.

Das zeigt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zur Care- bzw. Sorge-Arbeit. Danach investieren erwerbstätige Frauen pro Woche durchschnittlich rund 26 Stunden in unbezahlte Arbeit - und damit etwa acht Stunden mehr als erwerbstätige Männer. Wenn Kinder im Haushalt sind, fällt der Gender Care Gap noch höher aus. Und auch bei Teilzeit-Beschäftigten.

Die Studien-Autorin schreibt, dass viele Frauen und auch Männer mit der Situation nicht zufrieden sind. Mütter würden oft gern mehr im Job arbeiten und Väter weniger, gleichzeitig hätten beide gerne mehr Zeit für die Kinder. Die Studie liefert auch Vorschläge, was helfen könnte: zum Beispiel eine Vier-Tage-Woche, die Einführung eines Familiengelds oder ein Lohnausgleich für Pflegezeiten.

Die Daten der Studie stammen aus einer Sondererhebung des Statistischen Bundesamts von 2022, bei der rund 20.000 Erwerbstätige Angaben dazu gemacht haben, wie sie ihre Zeit verwenden. Es gibt keine direkten Vergleichszahlen zur Care-Arbeit in früheren Jahren.