Bei einem Tinnitus pfeift und klingelt es eigentlich gar nicht in unseren Ohren.

Viel mehr macht das Gehirn einen Fehler - mit den Ohren hat das erstmal gar nichts zu tun. Forschende aus Deutschland, England und den USA haben dazu eine neue Theorie aufgestellt. Sie sagen, das Gehirn hat ein gewisses Grundrauschen. Normalerweise ist dieses Grundrauschen sogar hilfreich, denn dadurch können wir leise Geräusche besser wahrnehmen. Aber beim Tinnitus wird dieses Grundrauschen vom Gehirn falsch interpretiert.

Es geht dabei um die Fähigkeit des Gehirns, quasi automatisch Sätze zu vervollständigen. So können wir genuscheltes oder nur halbgehörtes trotzdem verstehen. Laut den Forschenden versucht das Gehirn bei einem Tinnitus vorherzusagen, wie das Grundrauschen weitergeht. Es kommt zu einer Art Rückkopplung und pfeift, weil das Gehirn in das Grundrauschen ein neues Rauschen hinein interpretiert.

Das könnte auch erklären, warum Menschen mit Tinnitus gerade auf leise Geräusche besonders sensibel reagieren. Denn diese schwachen Signale werden zusammen mit dem Grundrauschen verstärkt.