Der Blick ins Gehirn gehört zu den spannendsten Bereichen der Forschung - und zu den schwierigsten.

Jetzt haben Forschende am österreichischen Institute of Science and Technology eine neue Methode entwickelt, um neuronale Schaltkreise im Gehirn besser zu verstehen. Konkret ging es um die Frage, wie Ängste sich im Gehirn festsetzen und wie man möglicherweise von außen darauf einwirken kann.

Negative Erlebnisse prägen sich in der medialen Habenula ein, das ist die zentrale Hirnregion für die emotionale Verarbeitung. Von dort aus werden dann Stress- und Angst-Signale gesendet, wenn ein ähnliches Erlebnis droht. Die Forschenden wollten wissen, wie die Neuronen, also die Nervenzellen in diesem Hirnbereich miteinander kommunizieren.

Normalerweise wird die Kommunikation zwischen den Nervenzellen nämlich durch ein bestimmtes Molekül unterbrochen. In der medialen Habenula regt genau das gleiche Molekül aber die Kommunikation an - und es war nicht klar, warum.

Jetzt haben die Forschenden mit Hilfe einer neuen Methode zwei Proteine entdeckt, deren Funktion man bisher gar nicht kannte. Sie sorgen dafür, dass Botensignale an benachbarte Nervenzellen effizient freigesetzt werden.

Die Forschenden hoffen jetzt, neue Ansätze zu finden, um Synapsen im Gehirn aktiv zu stärken, die zum Beispiel bei bestimmten Krankheiten nicht mehr richtig funktionieren.