Sich erinnern - das scheint bei Menschen, die Traumatisches erlebt haben, anders zu funktionieren.

Menschen, die unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, haben oft so genannte Intrusionen - sie erleben die traumatische Situationen in Bruchstücken immer wieder, wie ein Flashback. US-Forschende haben sich jetzt angeschaut, was dann im Gehirn passiert. Dafür haben sie Trauma-Patienten gebeten, eigene Erinnerungen aufzunehmen: Eine neutrale, eine negative und ihre traumatische Erinnerung.

Trauma muss erst Erinnerung werden

Wurden den Patienten die neutrale und die negative Erinnerung vorgespielt, waren die bekannten Regionen im Gehirn aktiv. Beim traumatischen Erlebnis sah das anders aus: Die Gehirnaktivität war bruchstückhaft, durcheinander und bei jedem etwas anders. Den Forschenden zufolge ist es möglich, dass das Trauma vom Gehirn gar nicht als Erinnerung behandelt wird, sondern als eine Art zerstückeltes Ereignis, das den jetzigen Moment verdrängt. Um das zu ändern, muss der Patient es schaffen, das Trauma in eine "normale" Erinnerung umzuwandeln. Dieser Ansatz wird in der Psychotherapie verfolgt, in der Patienten lernen, die Kontrolle über das traumatische Ereignis zurückzugewinnen.