Dieser Frage ist ein Wissenschaftsteam von der Uni Texas nachgegangen und hat herausgefunden, dass beim Lesen zwei verschiedene Netzwerke in unserem Gehirn aktiviert werden: An dem einen ist ein Bereich im Stirnlappen beteiligt, der Signale an den Schläfenlappen sendet. Der wird umso aktiver, je komplexer der Satz wird. An dem zweiten Netzwerk ist ein anderer Bereich des Schläfenlappens beteiligt, der wiederum Signale an einen Bereich im Stirnlappen schickt. Dadurch wird den Forschenden zufolge der Kontext eines Satzes verstanden, in den jedes neue Wort, das wir lesen, eingefügt werden kann.
Laut den Forschenden zeigt das, dass die Prozesse in unserem Gehirn sehr komplex sind. Für ihre Untersuchung haben sie Tests mit Epilepsie-Patientinnen und -Patienten gemacht, in deren Gehirne Elektroden implantiert waren. Sie hoffen, dass ihre Erkenntnisse helfen, Legasthenie besser zu verstehen und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.