Menschen, die nicht sprechen können, trotzdem sprechen zu lassen - das versuchen Forschende mit Gehirn-Computer-Schnittstellen möglich zu machen.

Das Problem ist, dass die Übersetzung der Gedanken in Sprache verzögert funktioniert. Das stört den Gesprächsfluss, kann zu Missverständnissen führen - und frustrieren. Ein US-Forschungsteam hat jetzt ein Gerät entwickelt, das das Ganze in Echtzeit hinbekommt. Ihr Experiment beschreiben die Forschenden im Fachjournal Nature Neuroscience.

Testperson war eine 47-Jährige, die durch einen Schlaganfall seit 18 Jahren nicht spricht. Ihr wurde das Gerät am Sprachzentrum im Gehirn implantiert. Dort nimmt es Sprachsignale ab und übersetzt sie - gestützt von KI - in Sprachfragmente.

Das funktioniert ähnlich wie bei Echtzeit-Transkription von Besprechungen, sagen die Forschenden. Ausgespielt wird der Text über einen Synthesizer. Und der klingt wie die Frau vor dem Schlaganfall, denn er wurde mit Stimmaufzeichnungen von früher trainiert.

Die Forschenden sagen, innerhalb von zehn Jahren könnte ihr Gerät marktfähig sein.