Fußballspiele können laut einer wissenschaftlichen Studie zu einem Anstieg rassistischer Hasskriminalität führen.

Und zwar besonders dann, wenn ein Spiel verloren geht und dafür Sportlerinnen oder Sportler verantwortlich gemacht werden, die zu einer ethnischen oder religiösen Minderheit gehören. Dieses Phänomen haben drei Soziologen von Unis in Köln, Utrecht und London am Beispiel des Fußball-EM Finales von 2021 untersucht. Damals hatte das englische Team gegen Italien im Elfmeterschießen verloren. Dabei hatten drei schwarze Spieler der englischen Nationalmannschaft verschossen. Nach der Niederlagen hat sich laut der Analyse die rassistische Hasskriminalität in der Stadt um rund 30 Prozent erhöht.

Die Soziologen gehen davon aus, dass Hasskriminalität oft nicht spontan entsteht, sondern nach Trigger-Ereignissen. Sport kann aber auch dabei helfen, Diversität positiv hervorzuheben, schreiben die Forscher. Durch sehr erfolgreiche Spieler wie Liverpools Stürmer Mohamed Salah sei etwa die islamophobe Gewalt in der Stadt seit 2017 zurückgegangen.

Die Studie ist noch nicht final veröffentlicht. Sie soll in der Fachzeitschrift Sociological Science erscheinen.