In einem chinesischen Labor sind zum ersten Mal gesunde Mäuse geboren worden, die gleichgeschlechtliche Eltern haben.
Die Forscher berichten im Fachmagazin Cell Stem Cell, dass es sowohl Nachkommen zweier Väter als auch zweier Mütter gab - letztere überlebten wesentlich länger und hatten auch selbst gesunde Nachkommen. Damit ist belegt, dass sich biologische Barrieren für gleichgeschlechtliche Fortpflanzung überwinden lassen. Ob die Methoden auch bei Menschen angewendet werden könnten, ist unklar.
Die Wissenschaftler nutzten bestimmte Stammzellen einer Mutter-Maus, die nur einen einfachen Chromosomensatz enthalten, und injizierten sie in eine Eizelle eines zweiten Mäuseweibchens. Entscheidend für den Erfolg der Versuche war, dass die Forscher vorher drei Bereiche im Erbgut der Mäuse-Stammzellen verändert hatten. Dabei geht es um Gene, bei denen entweder die Version aktiv ist, die vom Vater vererbt wurde oder diejenige, die von der Mutter stammt. Die Wissenschaftler schafften es, diese sogenannte Prägung auszuschalten - und damit offenbar Entwicklungsproblemen der Embryonen vorzubeugen.