Aus lauter Langeweile macht man manchmal ziemlich sinnlose Sachen. Aber nicht nur das: Forschende aus Dänemark haben jetzt Hinweise, dass Langeweile sadistisches Verhalten auslösen kann – wie Mobbing, Beleidigungen oder auch körperliche Misshandlungen.

Die Forschenden der Uni Aarhus haben sich für ihre Untersuchung neun Studien zum Thema Sadismus angeschaut. Bei einer der Studien ging es um das Verhalten von Menschen im Netz. Dabei gaben die Befragten an, häufiger Troll-Nachrichten zu verfassen, wenn sie sich langweilen. Bei einer anderen Studie zur Persönlichkeitsanalyse erklärten die Teilnehmenden, anderen häufiger absichtlich Schaden zuzufügen, wenn sie sich langweilten. Die Forschenden aus Dänemark schauten sich aber nicht nur Studien an, die auf Selbstauskünften beruhten. Sie bezogen auch welche mit ein, in denen Experimente gemacht wurden. Bei einer Studie guckten sich Freiwillige zum Beispiel Videos an, von denen einige langweiliger waren als andere. Während sie das machten, durften sie Maden durch eine Kaffeemühle drücken. Ergebnis: Diejenigen, die sich die langweiligeren Videos angeschaut hatten, zermahlten die meisten Maden.

Die Forschenden vermuten, dass Menschen versuchen, die negativen Gefühle der Langeweile mit dem sadistischen Verhalten abzuschwächen.