Gummiabrieb von Autoreifen ist ein großes Umwelt-Problem: Viel davon landet als Mikroplastik in den Meeren. Und dort kann es großen Schaden anrichten.
Ein Forschungsteam aus den USA hat im Reifenabrieb jetzt eine giftige Substanz gefunden, die möglicherweise für ein weltweites Fischsterben verantwortlich ist: 6PPD-Chinon. Die Forschenden schreiben im Fachmagazin Science, dass 6PPD ein gängiges Reifen-Antioxidationsmittel ist. Das Gift entstehe, wenn 6PPD mit aggressiven, sauerstoffhaltigen Verbindungen in Kontakt kommt. Dazu gehört vor allem Ozon, das aus Autoabgasen entsteht.
Bei Tests mit jungen Lachsen zeigte sich, dass schon weniger als ein Milligramm 6PPD-Chinon in 1000 Litern Wasser reichte, um den Fischbestand in wenigen Stunden zu halbieren. Wasserproben zeigen: Bei Starkregen liegen die Konzentrationen in Flüssen oft deutlich höher.
Die Forschenden schreiben, dass die Substanz das Fischsterben in vielen Regionen der US-Westküste erklärt. Ob 6PPD-Chinon auch ein Gesundheitsrisiko für Menschen ist, muss noch geklärt werden.