Fisch essen, aber bitte nachhaltig - gar nicht so einfach, denn viele Bestände sind überfischt. Das Siegel des Marine Stewardship Council - kurz MSC - soll Verbrauchern dabei helfen. Doch offenbar garantiert das blaue Symbol auf der Packung nicht unbedingt, dass der Fisch tatsächlich aus nachhaltiger Fischerei stammt.

Zu dem Schluss kommt eine ARD-Recherche. Demnach entscheidet der MSC nach drei Kriterien, welche Produkte das Siegel bekommen: Der Fischbestand darf nicht überfischt sein, das Ökosystem darf nicht geschädigt werden und es muss ein gutes Nachhaltigkeitsmanagement geben.

Forscher bemängeln allerdings, dass diese Kriterien nicht befolgt werden. Der Kieler Fischereiwissenschaftler Rainer Froese sagt, ein Drittel der MSC-zertifizierten Bestände seien trotzdem überfischt. Oft kämen in den Fanggebieten Grundschleppnetze zum Einsatz, die den Meeresboden zerstören.

Gegründet wurde der MSC vor gut 20 Jahren vom Lebensmittelkonzern Unilever und dem WWF. Die Umweltschutzorganisation kritisiert, dass sie zwar noch im MSC vertreten sei, aber keinen Einfluss mehr auf Entscheidungen habe.