Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das Ozeanschutzprogramm Pristine Seas der National Geographic Society veröffentlicht hat. Dafür haben Forschende im Zeitraum zwischen 2016 und 2021 das Fischen mit Grundschleppnetzen in europäischen Gewässern untersucht. Dazu zählen sowohl Gewässer der EU als auch vom Vereinigten Königreich, von Norwegen und Island. Die Forschenden haben unter anderem Bilanzen der Länder ausgewertet, um Kosten und Erträge dieser Fischerei-Art vergleichen zu können.
Raus kam ein Fehlbetrag zwischen 330 Millionen und 10,8 Milliarden Euro pro Jahr. Deshalb nennen die Forschenden Grundschleppnetz-Fischerei eine "ökologische und wirtschaftliche Katastrophe" und fordern ein sofortiges Verbot. Sie trage nur zwei Prozent zur Versorgung Europas mit tierischem Eiweiß bei, aber schade der biologischen Vielfalt verheerend. Dazu kommt, dass das Sediment des Meeresbodens aufgewühlt wird, in dem CO2 gespeichert ist. Dadurch gelangt mehr von dem Treibhausgas in die Atmosphäre.
Bei der Grundschleppnetzfischerei ziehen Fischkutter riesige trichterförmige Netze über den Meeresboden. Die Netze sind mit Metallplatten und Holz beschwert und pflügen den Bereich regelrecht um. In der deutschen Nordsee werden solche Netze vor allem eingesetzt, um Krabben zu fangen, Kabeljau und Plattfische wie zum Beispiel Schollen. In Europa soll das Fischen mit Grundschleppnetzen ab 2030 tabu sein, jedenfalls in geschützten Meeresgebieten.