Irreführende Überschriften von großen Medien haben fatalere Folgen als rechte Fake News. Zu dem Schluss kommen Forschende des MIT und der University of Pennsylvania.

Sie haben Facebook-Beiträge von 2021 im Zusammenhang mit der Corona-Impfdebatten in den USA analysiert. Demnach wurden Falschinformationen nur von wenigen Usern gesehen. Irreführende Überschriften in Mainstream-Medien wurden aber ziemlich viel geklickt.

Das Problem dabei: Die Fake News werden von Facebook Faktencheckern ziemlich gut als solche eingeordnet. Irreführende Überschriften sind aber nicht per se falsch, deshalb bekommen sie keine Warnlabels. Die Forschenden sagen: Oft werden nur die Überschriften gelesen, der Kontext geht also verloren. Nach ihren Berechnungen sind die Auswirkungen der Überschriften auf die öffentliche Debatte 46 Mal größer als die der Fake News. Ein anderer Wissenschaftler der Cambridge University schätzt, dass sich wegen dieses Effekts - allein in den USA - 3 Millionen Menschen nicht haben impfen lassen.