Wir Menschen haben wie andere Primaten vergleichsweise große Gehirne.
Bisher dachten Evolutionsforscher, dass unser Hirn so stark gewachsen ist, um mit dem komplexen Sozialleben in Affen-Gruppen mitzukommen. Drei New Yorker Wissenschaftler stellen diese Social-Brain-Hypothese im Fachjournal Nature Nature Ecology & Evolution infrage, nachdem sie sich das Thema noch mal angeschaut haben, mit moderneren Statistik-Methoden und mehr Daten über Primaten und ihren Stammbaum als in früheren Studien. Ihr Ergebnis: Der Grund für das größere Gehirn dürfte eher die Ernährung gewesen sein, und zwar konkret der Umstieg vom Blätter-Essen aufs Obst-Essen. Die Idee: Das süße Obst bringt mehr Energie, und gleichzeitig erfordert die Futtersuche mehr Grips, wenn sich ein Primat merken muss, wann und wo in seinem Revier die Früchte reif werden.
In einem Kommentar zur Studie lobt ein anderer Wissenschaftler die Methodik der New Yorker, sagt aber, dass es vermutlich noch komplizierter ist. Zu dem Thema müsse noch mehr geforscht werden. Vor allem auch, weil Intelligenz nicht unbedingt mit Gehirngröße zusammenhängen muss.