Die schönsten Affen haben die kleinsten Hoden. Ungefähr so kann man die Studie eines Zürcher Evolutionsbiologieteams zusammenfassen.
Demnach wollen Primatenmännchen gerne ihr Erbgut weitergeben, und setzen dabei entweder auf große Hoden mit vielen Spermien - oder sie sind auffällig geschmückt. Beides zusammen kommt nicht vor.
Die Forschenden wollten wissen, warum das so ist und haben die Sexualmerkmale von über 100 Affenarten und dem Menschen miteinander verglichen. Dabei hatten die einzelnen Arten mal eher in große Eckzähne investiert, die sie als Waffe gegen Konkurrenten benutzen. Oder in eine kräftige Statur, die beim Kampf einen Sieg wahrscheinlicher macht. Oder in eine auffällige Mähne oder wülstig-rote Hautstellen, die von Männlichkeit zeugen sollen. Andere Arten verzichten auf so einen Schmuck und setzen auf große Hoden mit vielen Spermien. Denn falls sich die eigene Partnerin doch mal mit dem Feind paart, haben die eigenen Spermien wegen ihrer Menge trotzdem bessere Chancen.
Dass es nur Entweder-Oder gibt, erklären die Evolutionsfachleute mit fehlender Energie: Der Aufwand beides zu sein - schön geschmückt und gut bestückt - ist für die Affen energetisch wohl zu kostspielig.