Ein Vogel, der einem Pinguin ziemlich ähnlich gesehen haben dürfte, aber mehr als zwei Meter groß war.
Solche riesigen Pinguin-Doppelgänger bevölkerten offenbar vor Millionen Jahren die Küsten auf der Nordhalbkugel, also im heutigen Kanada, Japan oder Russland. Ein Forscherteam aus Neuseeland, den USA und Deutschland hat Überreste dieser Wasservögel untersucht und nennt sie die Plotopteriden.
Direkt verwandt mit Pinguinen, die sich nur auf der Südhalbkugel ausgebreitet haben, sind die Riesenvögel nicht gewesen. Aber es gab offenbar sehr viele Ähnlichkeiten. Ein Forscher sagte dem "Standard": "Sie sahen wie Pinguine aus, schwammen wie Pinguine und fraßen vermutlich auch wie Pinguine." Im Wasser fortbewegt haben die Plotopteriden sich mutmaßlich auch durch Flügelschlag und nicht durch Beinschlag, so wie Pinguine.
Die Forschenden sprechen von konvergenter Evolution, also eine ähnliche Anpassung, zeitlich und räumlich voneinander getrennt. Entstanden sein dürften die Plotopteriden etwa vor 35 Millionen Jahren, also lange nach dem Aussterben der Dinosaurier. Anders als Pinguine verschwanden ihre Riesen-Doppelgänger aber wahrscheinlich gut 10 Millionen Jahre später wieder. Die Vermutung: Sie wurden verdrängt von Zahnwalen, die eine direkte Konkurrenz bei der Jagd auf Fische waren.