In Südamerika scheint sich der Schnabel einer Raubvogelart innerhalb nur weniger Jahre an eine neue Beute anzupassen.
Es geht um den südamerikanischen Schneckenmilan. Der galt mal als bedrohte Art, wird aber inzwischen wieder häufiger - und: Jüngere Generationen der Vögel haben im Schnitt größere und stärker gebogene Schnäbel. Die helfen ihnen dabei, eine vergleichsweise neue Beute zu verspeisen, eine größere Apfelschneckenart, die aus Europa nach Südamerika eingeschleppt wurde.
Wie Forscher im Fachmagazin Nature Ecology und Evolution berichten, hat also das neue Beuteangebot dazu geführt, dass sich die Anatomie der Schneckenmilane innerhalb von 15 Jahren deutlich verändert hat. Größere Milane mit gebogeneren Schnäbeln gab es zwar schon immer, aber sie werden häufiger und haben jetzt Vorteile gegenüber ihren kleineren Verwandten. Laut den Forscher hat sich der Genpool zwar noch nicht geändert, es könnte aber der Beginn eines Evolutionsprozesses sein.
