Fest steht, dass sie nicht mehr Knochen im Hals hat als alle anderen Wirbeltiere - nämlich sieben. Forschende aus Berlin haben jetzt aber herausgefunden, dass Giraffen ihren ersten Brustwirbel im Laufe der Evolution umgeformt haben.
Für seine Studie hat das Wissenschafts-Team hunderte Wirbelknochen gescannt und untersucht. Darunter waren nicht nur Giraffen-Knochen, sondern auch Wirbel von verwandten Paarhufern - zum Beispiel Rindern und Antilopen. Der Vergleich der Wirbel zeigt: Der erste Brustwirbel der Giraffe trägt zwar Rippen, aber er ist ansonsten geformt wie ein Halswirbel. Das macht laut den Forschenden den Hals der Giraffe nicht nur länger, sondern auch beweglicher.
In der Studie kam auch heraus, dass Wisente offenbar eine umgekehrte Entwicklung durchgemacht haben: Bei ihnen ist der siebte Halswirbel eher ein Brustwirbel. Die Forschenden vermuten, dass das den Wisent-Bullen mehr Stabilität im Rumpf gibt, wenn sie bei Revierkämpfen ihre Schädel gegeneinander rammen.