Der Pflanzen-Zellstoff Cellulose galt bisher als weitgehend unverdaulich - ein Ballaststoff, zumindest für den Menschen.

Viele pflanzenfressende Tiere haben keine Probleme, Energie aus Cellulose zu ziehen - sie ist immerhin ein Vielfachzucker. Menschen fehlen dafür die nötigen Enzyme im Darm.

Das war aber wohl nicht immer so. Denn auch im menschlichen Darm können Bakterien leben, die Cellulasen produzieren - die Enzyme, die Cellulose aufspalten. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt weitere dieser Bakteriengruppen entdeckt. Und laut seiner Studie waren diese Bakterien bei Menschen, die vor 1000 bis 2000 Jahren lebten, noch öfter vorhanden. Das zeigen erhalten gebliebene Fäkalien. Heute haben vor allem Menschen aus industrialisierten Ländern kaum noch solche Bakterien im Darm, die bei der Cellulose-Verdauung helfen könnten. Sie wieder anzusiedeln, könnte laut aber Studie möglicherweise bei manchen Verdauungsproblemen helfen.

Cellulose ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände und das häufigste Biomolekül der Erde. Wiederkäuer wie Kühe, aber auch andere Pflanzenfresser, darunter Hasen, sind auf die Verdauung von Cellulose spezialisiert.