Das liegt an den Gezeiten von Ebbe und Flut, die der Mond auslöst: Die Flutberge wirken wie Bremsbacken auf die Erdrotation und könnten die Tage verlängern. Im Fachmagazin Science Advances schreibt jetzt ein Forschungsteam, warum ein Tag aber trotzdem nur 24 Stunden dauert: Auch die Sonne löst nämlich Gezeiten aus - und zwar in der Erdatmosphäre. Die Sonnenstrahlen erwärmen die Atmosphäre - allerdings sind einige Luftschichten wärmer als andere. Die Wärme läuft also wie eine Welle um die Erde herum. Diese thermischen Gezeiten beschleunigen die Erdrotation und gleichen so die Bremsung durch den Mond etwas aus.
Tage werden aber länger
Generell werden die Tage aber trotzdem länger - um knapp zwei Tausendstel Sekunden pro Jahrhundert. Mit dem Klimawandel könnte das noch etwas schneller gehen, weil eine wärmere Erdatmosphäre auch die thermischen Gezeiten verändert. In menschlichen Zeiträumen gerechnet, ist dieser Einfluss laut den Forschenden aber trotzdem sehr gering.