Statistisch ist es unwahrscheinlich - aber unmöglich ist es nicht: Ein schweres Erdbeben im Rheinland.

Ein deutsches Forschungsteam hat simuliert, was ein Erdbeben der Stärke 6,5 in Köln anrichten würde. Das Ergebnis: tausende Verletzte und hunderte Tote. Stromversorgung und Kommunikation wären unterbrochen, vermutlich für mehrere Tage, Krankenhäuser wären beschädigt und überfordert, die Trinkwasserversorgung eingeschränkt. Dazu kämen Probleme durch geborstene Chemikalien- und Öltanks und Lecks im Abwassersystem. Kurz: die Stadt wäre auf ein solches Szenario nicht vorbereitet.

Sollte sie aber, denn der Rheingraben gehört zu den tektonischen Schwächezonen in Deutschland. Statistiken zufolge ist in der Niederrheinischen Bucht etwa alle 100 bis 300 Jahre mit einem Beben der Stärke 5,5 zu rechnen. Ein Beben der Stärke 6,5 kommt allerdings nur etwa alle 1000 bis 3000 Jahre vor.

Die Forschenden empfehlen in einem Bericht an den Bundestag trotzdem, nicht nur Maßnahmen bei Stürmen und Hochwasser zu üben, sondern auch bei Erdbeben. Vor allem Wasserversorger, Krankenhäuser und Einsatzkräfte müssten gezielt dafür geschult werden.