Viele Tiere, die weite Strecken zurücklegen, orientieren sich dabei am Magnetfeld der Erde - zum Beispiel Zugvögel, oder auch Meeresschildkröten.

Die Unechte Karettschildkröte wandert tausende Kilometer zwischen ihrem Heimatstrand und Jagdgebieten. Schon länger wurde in der Wissenschaft vermutet, dass sich die Tiere dafür am Erdmagnetfeld orientieren und sich die magnetischen Muster von futterreichen Regionen merken können, um sie wiederzufinden. US-Forschende konnten jetzt belegen, dass dieses Wissen nicht angeboren ist, sondern dass die Schildkröten es lernen.

Tanz zeigt Futter-Region an

In ihrem Experiment verbrachten junge Karettschildkröten nacheinander eine Zeit in zwei Meerwasserbehältern - die waren komplett gleich, nur dass in ihnen das Magnetfeld von zwei verschiedenen Regionen simuliert wurde. Nur in einem Behälter wurden die Tiere gefüttert.

Und sie hatten sich offenbar den Unterscheid gemerkt: Als die Tiere in einer zweiten Testreihe - diesmal ganz ohne Futter - abwechselnd in die Wasserbehälter gesetzt wurden, fingen sie nur im Behälter, in dem sie gefüttert worden waren, einen Tanz an. Diesen Tanz machen die Schildkröten in freier Wildbahn, wenn sie sich einer futterreichen Region nähern. Die Forschenden schließen daraus, dass die Karettschildkröten sich quasi eine innere Landkarte bauen, mit der sie magnetische Muster von solchen Regionen wiedererkennen können.