Endometriose rückt offenbar immer mehr ins Bewusstsein.
Die chronische gynäkologische Krankheit wird mittlerweile deutlich öfter diagnostiziert. Rund eine von 100 Frauen hat im Jahr 2022 die Diagnose bekommen. Das sind fast zwei Drittel mehr als noch zehn Jahre davor.
Regionale Unterschiede
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland geht davon aus, dass der Anstieg vor allem damit zu erklären ist, dass jetzt mehr Frauen die Erkrankung überhaupt kennen.
Besonders viele Fälle gab es in Niedersachsen und Baden-Württemberg. Die Forschenden schreiben von einem großen Cluster erhöhter Prävalenzwerte in Nordniedersachsen und einem kleineren Cluster in der Region Mittelbaden.
Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Mädchen und Frauen. Dabei wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, auch außerhalb der Gebärmutter. Das kann Krämpfe und starke Schmerzen verursachen, während der Periode und beim Sex.
Die ersten Symptome treten im Durchschnitt mit etwa 21 Jahren auf. Viele Frauen lassen sich aber erst deutlich später behandeln. Das liegt offenbar auch daran, dass sie die Probleme als normale Regelbeschwerden werten, die sie aushalten müssten.
Ursachen noch unklar
Wie der Berufsverband der Frauenärzte auf seiner Webseite schreibt, ist unklar, wie Endometriose entsteht. Mehrere Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen, auch die Gene. Einer der Risikofaktoren könnte Fachleuten zufolge sein, dass Frauen heutzutage viel mehr Menstruationszyklen - und damit Entzündungsprozesse - durchlaufen als in früheren Zeiten.
Unter anderem wegen des damals im Mittel jüngeren Alters bei der ersten Schwangerschaft und insgesamt wesentlich mehr Schwangerschaften.