Und: das hat offenbar viel damit zu tun, wo man lebt. Die Forschenden hinter der Studie haben die sozialen und politischen Ansichten von Menschen aus 30 europäischen Ländern untersucht, zwischen 2002 und 2018.
Dabei kam heraus: In den Großstädten sind die Menschen eher linksliberal eingestellt, das nimmt aber ab, je weiter man sich von urbanen Gebieten entfernt. Von den Großstädten über die Vororte, Kleinstädte und Dörfer bis aufs platte Land werden die politischen Ansichten tendenziell immer konservativer und das Vertrauen der Menschen in die Demokratie und etablierte Parteien sinkt.
Trotzdem ist die Wahlbeteiligung in ländlichen Gebieten oft höher als in der Stadt. Die Wissenschaftler sagen, dass das populistischen und nationalistischen Parteien noch mehr Auftrieb geben könnte - weil das die Parteien sind, die bei Politikverdrossenheit eher gewählt werden. Und wer auf dem Land wohnt, lehnt zum Beispiel eher Migration ab oder die EU.
Die Forscher empfehlen Politikerinnen und Politikern, dass sie diese Entfremdung der ländlichen Gebiete von demokratischen Institutionen stärker in den Fokus nehmen, und sich auch um die Veränderungen kümmern, die eine globalisierte Wirtschaft für den ländlichen Raum mit sich gebracht hat.