E-Autos könnten schon bis 2030 dabei helfen, dass Stromnetze stabil bleiben.

Das sagt ein Forschungsteam aus den Niederlanden und den USA. Die Forschenden schreiben im Fachmagazin Nature, dass die Speicherkapazität aller E-Autos zusammengenommen schon sehr bald helfen könnte, Verbrauchsspitzen auszugleichen. Das ist nötig, weil die Stromproduktion bei erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft unregelmäßig ist - je nachdem, wie viel Sonne scheint und Wind weht.

Um Engpässe zu verhindern wird unter anderem an einer Technik namens V2G gearbeitet - das steht für "vehicle to grid". Damit kann bei E-Autos das Laden der Batterien zum einen abgestimmt werden auf die Verfügbarkeit des Stroms im Netz. Und zum anderen kann damit auch gespeicherter Strom aus den Batterien wieder ins Netz eingespeist werden.

Erfolge laut Studie schon bis 2030

In der neuen Studie haben die Forschenden durchgerechnet, wie schnell sich mit der V2G-Technik die Netzstabilität beeinflussen lässt. Sie gehen davon aus, dass in den meisten Ländern der Welt die zunehmende Zahl der E-Autos bis 2030 ausreichen wird, um mit ihrer Speicherkapazität die Stromnetze zu sichern.

Außerdem sagen die Forscher, dass bis zum Jahr 2050 allein die E-Autobatterien den geschätzten Bedarf an Stromspeichern übersteigen werden, den die Internationale Energie-Agentur zugrunde legt.

Behörden müssten Anreize schaffen

Die Forscher gehen von einer beschränkten Teilnahme aller E-Auto-Besitzerinnen und -Besitzer an einem solchen System aus, denn die Lebensdauer der Batterie würde durch das häufigere Be- und Entladen beeinträchtigt. Aber Behörden könnten Anreize schaffen, damit mehr Menschen ihre Autos zwecks Netzstabilisierung zur Verfügung stellen.

Mehrere E-Auto-Hersteller wie Hyundai und Renault testen die V2G-Technologie in ihren Fahrzeugen. Ein Pilotprojekt gibt es im niederländischen Utrecht. Manche Tesla-Modelle sowie viele Ladegeräte für zu Hause sind schon V2G-kompatibel.