Nicht alle Menschen, die Kokain nehmen, werden süchtig - laut klinischen Studien passiert das nur in etwa jeder fünften Person.

Nach einer neuen Studie im Fachjournal Science liegt das daran, dass die Droge eine Art natürliche Suchtbremse eingebaut hat. Die Forschenden haben bei einem Mäuse-Experiment herausgefunden, welche Abläufe im Gehirn zu einer Kokain-Sucht führen. Die Droge erhöht die Konzentration der beiden Botenstoffe Dopamin und Serotonin. Dabei ist offenbar der berauschende hohe Dopamin-Spiegel für die Suchtgefahr verantwortlich, während das Serotonin als Suchtbremse aktiv ist. Das konnten die Forschenden mit genetisch manipulierten Mäusen nachweisen. Mäuse, bei denen das Kokain nur auf den Dopamin-Spiegel wirkte, wurden zu 60 Prozent süchtig. Kam das Serotonin dazu, waren es wie beim Menschen nur 20 Prozent. Heißt also: Die eingebaute Suchtbremse funktioniert offenbar bei 80 Prozent.

Die Forschenden wollen an anderen Drogen weiterforschen - zum Beispiel Opiaten. Sie hoffen, dass ihre Ergebnisse dabei helfen zu verstehen, welche Menschen süchtig werden und warum.