Dass Kokain beim Konsumenten nur gestreckt ankommt, ist bekannt - meistens werden der ohnehin gefährlichen Droge noch Betäubungsmittel, Schmerzmittel und Koffein beigemischt.
Inzwischen wird Kokain auch mit dem Tierentwurmungsmittel Levamisol gestreckt. Möglicherweise, weil es die Wirkung verstärkt. Pharmakopsychologen der Uni Zürich haben weitere Folgen dokumentiert: Mit MRT-Scans haben sie bei Konsumenten von Kokain mit hohem Entwurmer-Anteil festgestellt, dass deren Hirnrinde dünner war als bei anderen. Die Hirnrinde des Frontallappens ist mit zuständig für strategisches Denken.
Praktische Test haben das bestätigt: In Sachen Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis und höheren Planungsfunktionen schnitten alle Kokain-Konsumenten schlechter ab als Nicht-Konsumenten. Diejenigen, die auch viel Entwurmer mit eingenommen hatten, schnitten noch schlechter ab.
Die Forscher schlussfolgern, dass nicht nur Kokain das Gehirn verändert, sondern dass das Streckmittel Levamisol zusätzlich schadet.